2008 bis 2017 war die von der evangelischen Kirche ins Leben gerufene, sogenannte „Lutherdekade“ zur Erinnerung an Martin Luther und die Reformation.
Um zur Aufklärung über den Antisemiten und Antijudaisten Martin Luther beizutragen, wurden von einer Arbeitsgruppen Arbeitsgruppe seine sogenannten Judenschriften aus dem 16. Jahrhundert in modernes Deutsch übersetzt und als dreibändiges Werk in Buchform veröffentlicht. Damit sind die Zeugnisse von Luthers Judenhass jedermann*frau zugänglich.
Das Buch unseres Gründungsmitglieds Reinhold Schlotz gibt einen kompakten Überblick über die christliche Judenfeindschaft und ihre dramatischen Folgen für die jüdische Bevölkerung. Es zeigt, dass der Judenhass schon im Neuen Testament angelegt ist und durch die ersten heiligen Kirchenväter in den christlichen Gesellschaften so gefestigt wird, dass er sich in den folgenden Jahrhunderten bis in die Zeit des Nationalsozialismus und darüber hinaus immer wieder Bahn bricht.
Thematisiert wird auch die Verstrickung beider Großkirchen mit dem nationalsozialistischen Regime, einschließlich der Rechtfertigungsgrundlage Martin Luthers für die Judenverfolgung im Dritten Reich. Die Quintessenz des Buches ist die Erkenntnis, dass die christliche Judenfeindschaft zwar keine hinreichende, aber sehr wohl eine notwendige Voraussetzung für die Katastrophe des Holocaust war.
Nach dem Buch ist eine Ausstellung konzipiert, die bereits in vielen Städten zu sehen war und die man bei uns ausleihen kann.